Bezirksgericht
In diesem IG-Objekt hat das Döblinger Bezirksgericht seinen Sitz.
Bürogebäude
vermietbare Fläche: rund 3.400 m²
- Büro: 1
Als Döbling wurde ursprünglich das Gebiet um den Krottenbach bezeichnet. Schon im 18. Jahrhundert entdeckten die Adeligen die grüne Gegend als Sommersitz und favorisierten den aristokratischen Treffpunkt.
Ab 1872 entstand auf Initiative Heinrich Ferstels das bis nach Währing reichende "Cottage". Nach britischem Vorbild wurden Ein- und Zweifamilienhäuser abseits von Produktionsstätten für Beamte und Gewerbetreibende konzipiert. Zunehmend entwickelte sich Döbling jedoch zum großbürgerlich dominierten Villenviertel. Inmitten einer Parkanlage befindet sich auch das Objekt in der Obersteinergasse. Ursprünglich erbte Adam Albert Hönig 1784 den weitläufigen "Hirschengrund" und errichtete 1790 einen prachtvollen Landsitz. Ebenfalls 1784 wurde er durch Joseph II, zum "Edlen von Henickstein" geadelt. Der Arzt Dr. Bruno Görgen erwarb das Henikstein´sche Anwesen in Oberdöbling und errichtete 1831 die "Privatheilanstalt für Nerven, Gemüts- und Geisteskranke". Dr. Maximilian Leidesdorfer und Dr. Heinrich Obersteiner sen. übernahmen ab 1860 die Leitung. Nach seinem Sohn, Begründer und erster Vorstand des Neurologischen Institutes der Universität Wien, ist die Obersteinergasse benannt. Die Privatheilanstalt leistete medizinische Pionierarbeit und beherbergte viele berühmte Persönlichkeiten. Durch den Ersten Weltkrieg verringerte sich Obersteiners Vermögen so sehr, dass er 1916 die Anstalt samt Grund verkaufen musste. Der weitläufige Park wurde parzelliert, die Anstalt mit Unterbrechungen noch bis 1982 unter den neuen Besitzern weitergeführt.
Seit 1991 hat hier das Döblinger Bezirksgericht seinen Sitz.
Im Herbst 2018 wurde nach nur zwölf Monaten die umfassende Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes abgeschlossen. Im Zuge der Erneuerungen wurde die alte Putzfassade entfernt und eine neue Kalkfassade aufgezogen. Die Bestands-Kastenfenster wurden mit einer speziellen zusätzlichen Glasebene aufgerüstet und der etwas in die Jahre gekommene Natursteinsockel in einem aufwendigen 2-Schritte-Verfahren erneuert. Um den individuellen Charakter des Gebäudes originalgetreu zu erhalten, wurden außerdem dekorative Gesimse-Elemente in Feinarbeit renoviert, jeder Sanierungsschritt wurde mit einem Restaurator und dem Bundesdenkmalamt abgestimmt.